BAföG für Alle
Der AStA unterstützt die Kampagne „BAföG für Alle“. Diese wurde vom Studierendenparlament am 24.10.2024 beschlossen.
Der AStA setzt sich für die Kampagne ein, weil es einen gesellschaftlichen Wandel zur gemeinschaftlichen Gestaltung humaner Lebensbedingungen für Alle braucht. Dafür sind Hochschulen und ihre Mitglieder mit Bildung und Wissenschaft für die Allgemeinheit wichtig. Deswegen fordern wir ein “BAföG für Alle”, das dem Studium als gesellschaftlich notwendige Arbeit gerecht wird und den sozial offenen Hochschulzugang sowie das Recht auf Bildung realisiert.
Die Forderungen
Mindestens 1200€ monatlich und inflationsangepasst, weil Studierende “geistige Arbeiter*innen” sind, deren Arbeit materiell bedarfsgerecht unterlegt sein muss, damit alle durch Bildung und Wissenschaft ihr volles Potenzial zur Verbesserung der Welt entfalten können.
Rückzahlungsfrei, weil jeder ins BAföG investierte Euro ein mehrfaches Gewinngeschäft für die Gesellschaft und die Staatskassen ist, denn dieser kurbelt die Nachfrage an und fördert langfristige Produktivität – statt den von den Vielen kooperativ geschaffenen Reichtum in Offshore-Steueroasen oder spekulativen Kapitalanlagen zu horten.
Unbefristet, weil kooperatives und produktives Lernen von Zeit- und Leistungsdruck nur eingeschränkt wird. Weil das neoliberale Dogma von “Fordern und Fördern”, dass der Mensch von Natur aus faul sei, gründlich widerlegt und zu beenden ist. Denn der Mensch realisiert sein Menschsein durch Arbeit, also die bewusste, kooperative Gestaltung und Aneignung seiner gemeinschaftlichen Lebensbedingungen.
Altersunabhängig, weil Lernen keine Frage des Alters ist. Im Gegenteil ist lebenslanges Lernen bedeutsam für Arbeit und Gesellschaft, sowie als grundlegendes Menschenrecht dringend zu verwirklichen.
Elternunabhängig, weil es um die Förderung allseitiger Emanzipation geht, und dafür die Studienförderung öffentlich statt privat gestaltet sein muss. Studierende aus reichem Elternhaus müssen aus der Abhängigkeit von ihren Eltern entlassen werden, die sich auch ideologisch niederschlägt und zur Reproduktion der Elite beiträgt. Reiche Eltern sollen nicht “ihren”, sondern allen Kindern das Studium finanziell ermöglichen, indem sie angemessene Steuern zahlen.
Herkunftsunabhängig, weil Bildung eine international kooperative Angelegenheit ist. Wissenschaft kennt keine Grenzen. Angesichts dessen, dass der Reichtum hierzulande auf 500 Jahre Kolonialismus und gewaltsamer Ausbeutung des globalen Südens beruht, ist die Bildungsförderung Studierender aus aller Welt elementares Recht und ein Minimum. Zur Lösung der globalen Probleme, die nun mal mehrheitlich die Industrienationen geschaffen haben, kann es gar nicht genug internationalen Austausch und Wissensverbreitung sowie -vermehrung geben.